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Der Weiße Gänsefuß (Chenopodium album) kommt recht häufig auf frischer Komposterde vor. Auch Pferdemist begünstigt sein Wachstum im Garten. Was die wenigsten wissen, geschmacklich steht er dem Spinat sehr nahe. Beide Pflanzen gehören auch zur gleichen Familie. Mit Brennessel zusammen püriert, ergibt sich eine gute Geschmackskombination. Es reicht vollkommen aus, wenn wir Ihn dafür nur kurz blanchieren.
Der Gänsefuß ist ein lohnendes Wildkraut, weil er reichlich vorkommt und zudem gut schmeckt. Bekannt ist die Pflanze auch unter dem Namen Schoßmelde geworden und wird auf Kartoffel- und Rübenäckern als Massenunkraut bekämpft.

Im Sommer beginnt die schmackhafte Wilde Rucola zu wachsen. Sie ist lieblicher und sicher auch gesünder als die gezüchteten Sorten. Am Geruch werden wir sie auch ohne ihre leuchtend gelben Blüten schnell erkennen.
Die Wilde Rauke, in der Fachliteratur als Schmalblättriger Doppelsame (Diplotaxis tenuifolia ) bezeichnet, ist ein gutes Salatgewürz.



Der Windenknöterich (Fallopia convolvulus) ist eine typische Sommerpflanze und wird oft mit der Zaunwinde verwechselt. Im Gegensatz zu dieser sind seine Blätter mild und haben kaum einen Eigengeschmack. Die Blätter der Pflanze eignen sich zum Direktverzehr und werden gerne von Kindern gegessen..
 
Zaunwinde
Nicht nur die Wurzel, auch das Blatt vom Meerrettich (Armoracia rusticana) läßt sich als Gewürz verwenden.. Dacken Sie dazu die Blätter klein und geben Sie sie dem Essen bei. Der Meerrettich kommt in verwilderter Form bei uns heute überall vor und läßt sich leicht im eigenen Garten kultivieren. Leicht zu verwechseln ist die Pflanze mit dem Krausen Ampfer. Eine Geschmacksprobe sollte aber sofort Klarheit geben. Das Blatt vom Meerrettich schmeckt genau wie seine Wurzel, nur nicht so scharf. Übrigens ist die Wurzel ein sehr gutes Mittel um die Kiefern- und Stirnhöhlen zu reinigen. Dazu täglich an dem scharfen Öl der Wurzel riechen oder etwas davon essen. Die Wirkung ist eine reflektorische, den der Geruch zieht in die Nase und öffnet die Kiefern- und Stirnhöhlengänge.
Mit etwas Übung lassen sich die Blätter der Ackerkratzdistel (Cirsium arvense) leicht entfernen. Die Pflanze hat einen guten Gemüsegeschmack. Auf einer meiner Führungen hatte eine alte Frau einen seelischen Schock erlitten, als ich ihr den Stängel zum essen reichte. Als Kind mußte sie ausgehungert und ausgezehrt auf dem Feld diese Pflanze vernichten und jetzt im hohen Alter erfährt sie, wie gut die Distel schmeckt. .
Der Wiesenbärenklau (Heracleum sphondylium) besitzt photosensibilisierende Substanzen. Das heißt, in Verbindung mit der Sonne entsteht in unserem Körper ein Gift, das einen unangenehmen Hautausschlag bewirkt. Gekocht besteht die Giftwirkung nicht mehr. Der Bärenklau hat einen eigenen guten Geschmack.

Wer den Riesenbärenklau (Heracleum giganteum) im Garten hat und ihn entfernen möchte, soll das nicht bei Sonnenschein tun und nur mit geschlossener Kleidung, nach Sonnenuntergang oder bei dichter Bewölkung. Die photosensibilisierende Substanz ist in dieser Pflanze vermehrt vorhanden. Bei empfindlichen Menschen reicht bereits die Berührung aus, um einen Ausschlag zu erzeugen.

Vom zeitigen Frühjahr bis in den späten Herbst hinein finden wir die Wegeriche, die wir alle essen können. Links auf dem Bild der in Norddeutschland in Meeresnähe vorkommende Krähenfußwegerich.
Der Schlangen oder Wiesenknöterich (Bistorta officinalis) mag leicht feuchte Standorte. Er ist nicht nur eine hübsche Blume für den Bauerngarten auch seine Blätter als Salat gegessen sind einem zugeneigt. Bis auf die sehr trockenen Monate im Jahr eignet er sich sehr gut als Nahrungsquelle für den Wandersmann. Bei Trockenheit ist das Blatt etwas rau im Mund.
Der Wiesenbocksbart (Tragopogon pratensis) ist nicht nur eine hübsche Wiesenblume, er schmeckt auch sehr gut, weshalb er früher als Freßkraut bezeichnet wurde. Das besondere an der Pflanze ist, daß ihn wenige Leute absolut nicht mögen. Gegessen werden die verdickten Triebe vor der Blüte.
Der Giersch ist kein Unkraut, sondern gehört zu den essbaren Wildkräutern. Von daher brauchen Sie den Girsch auch nicht bekämpfen, sondern essen Sie ihn einfach auf. Er eignet sich als Salatgewürz oder wir bereiten ihn wie Spinat, 1:1 mit der Bennnessel gemischt. Den Giersch kann man auch dünsten und als Blattgemüse essen. Den Girsch kann man drei Mal im Jahr abmähen, damit immer wieder junge Blätter zur Verfügung stehen. Wie wir den Giersch im Garten bekämpfen können und was man auf jeden Fall vermeiden sollte, das erfahren Sie auf meiner Kräuterführung.

Tollkirsche gift
Es gibt Leute, die behaupten, daß man alle Pflanzen essen kann die schmecken. Vor solchen Behauptungen ist dringend zu warnen. Die Beeren der Tollkirsche sind nämlich sehr wohlschmeckend und äußerst giftig. Die tödliche Dosis bei Kindern kann schon bei 4 Beeren liegen.
Atropa bella-donna giftig